Was die coolen Insider jetzt kaufen

Skandal: Jemand verfolgt alle meine Aktienkäufe und stellt sie auch noch online. Und nicht nur ich werde gestalkt, sondern fast alle Finanzblogger: Der Dividendlover listet fein säuberlich auf, was die Finanzblog-Szene aktuell so kauft und verkauft. Das ist auf der einen Seite nicht so schön, weil meine tollen Aktienkäufe als reine Mitläufer-Geschäfte enttarnt werden: So bin ich diesen Monat schon der Dritte, der Emerson Electric gekauft hat und das auf seinem Blog als voll kreatives Investment kund tat.

Auf der anderen Seite ist eine solche Zusammenstellung ziemlich hilfreich: Man sieht schnell, was gerade in der Dividendenszene en vogue ist und bekommt dadurch Ideen für eigene Investitionen. Und es ist schon interessant zu sehen, wie bei den Dividendenblogs Moden und Trends entstehen: Caterpillar, Union Pacific, United Technologies – sobald ein reichweitenstarkes Dividendenblog einen neuen Wert entdeckt dauert es nicht lange, bis der Rest folgt. Was aber auch nicht wirklich verwunderlich ist: Alle Dividendeninvestoren haben ähnliche Ziele, und wenn ein Leitblog einen verheissungsvollen Kandidaten entdeckt, der die klassischen Kriterien erfüllt, springen halt alle darauf an.

Es ist natürlich nicht sinnvoll, einfach blind nachzukaufen was andere machen. Aber da die guten Finanzblogger die gekauften Unternehmen durchaus gründlich analysieren und abklopfen, ist es nicht die schlechteste Idee, von dieser kostenlosen Vorleistung zu profitieren. Bei Firmen wie Caterpillar oder United Technologies ist die Gefahr auch gering, auf Marktmanipulationen hereinzufallen. Denn auch alle Dividendenblogs der Welt zusammengenommen haben bei großen Unternehmen kaum Einfluss auf den Kurs. Da wird von professionellen Investoren ein ganz anderes Rad gedreht.

Vorsichtig sein sollte man auf jeden Fall bei marktengen Werten – bei Klitschen wie MeineDönerbude AG oder BackyardGarage Corp. (nein nicht googlen, die Werte hab ich mir grad ausgedacht), die eine Marktkapitalisierung von wenigen Millionen Euro haben, kann die Empfehlung eines reichweitenstarken Blogs dann doch schon mal Kurse bewegen. Und dann wird es womöglich für einen einflußreichen Blogger attraktiv, mit den eigenen Empfehlungen scalping bzw. front-running zu betreiben.

Kauf: Emerson Electric Co.

Wertpapier Kauf

Emerson Logo

Emerson Electric ist schon seit geraumer Zeit einer der Lieblinge der Dividendenblogger. Als sogenannter „Dividendenaristokrat“ hat Emerson seit 1957 jährlich seine Dividende erhöht. Der Kurs ist in den letzten Monaten stark zurückgekommen, wodurch die Dividendenrendite aktuell bei deutlich über vier Prozent liegt.

Den Namen Emerson kennt man in Deutschland eher weniger, die US-Firma ist aber durchaus zu vergleichen mit Branchengrößen wie Siemens oder General Electric, mit 35 Milliarden Dollar Umsatz und über 100.000 Mitarbeitern. Als Industrieausrüster ist Emerson stark von der Gesamtkonjunktur abhängig, d.h. wenn es in der Wirtschaft nicht mehr rund läuft, spürt Emerson das besonders. Hinzu kommt, dass die schwächelnde Öl- und Gasbranche einen substanziellen Teil der Kundschaft ausmacht, was auch bei Emerson Spuren beim Umsatz hinterlassen hat.

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Dividendenzahlung: Rio Tinto plc

Auch wenn der Kaufzeitpunkt nicht ganz ideal war, ist die erste Dividendenzahlung von Rio Tinto sehr erfreulich: Knapp ein Euro pro Stück (bzw. 69 Pence) vor Steuern, das entspricht nach derzeitigem Aktienkurs einer Dividendenrendite von über drei Prozent – und das ist nur die Zwischendividende, für das Gesamtjahr steht die doppelte Summe in Aussicht.

Einer der Gründe für meinen Kauf war die progressive dividend policy von Rio Tinto, mit der klaren Ansage, die Dividende stabil zu halten oder sogar zu steigern (in US Dollar wohlgemerkt). Bleibt die Dividende stabil, sind auch längerfristige Kursrückgänge nicht so wichtig, weil das investierte Kapital ja attraktiv verzinst bleibt. Sieht soweit gut aus, aber ob Rio Tinto das bei einem dauerhaften Verfall der Rohstoffpreise wirklich durchhalten kann, muss sich noch zeigen. Wie wenig so eine Absichtsbekundung wert ist, kann man an Konkurrent Glencore sehen: Glencore hatte ein ähnliches Versprechen zur Dividendenpolitik gegeben, aber trotzdem vor kurzem mit einem Federstrich die komplette Dividende gestrichen, weil schlicht nicht mehr genug Gewinn da war zum Ausschütten.

Dividendenaktien – Kaufen vor oder nach dem Stichtag?

Wer Dividendenaktien kauft, will vor allem eines: eine kontinuierliche stabile Dividende. Soweit so einfach. Um aus den Dividenden einen passiven Einkommensstrom zu generieren, von dem man seine Miete zahlen kann, wäre es sehr praktisch, wenn die Unternehmen ihre Auszahlungen jeden Monat vornehmen würden, quasi als Ersatz zum Gehaltsscheck. Tatsächlich gibt es mittlerweile eine Reihe von Firmen, die mehrfach im Jahr ausschütten, die Firma Realty Income in den USA hat sogar ein Trademark auf ihre monatlichen Auszahlungen registriert und nennt sich explizit „The Monthly Dividend Company“.

Alle Jahre wieder

Deutsche Unternehmen sind da etwas konservativer und schütten traditionell nur einmal im Jahr aus. Für Aktienkäufer ist es daher durchaus relevant, wann der Auszahlungstermin bevorsteht: Der der sogenannte Ex-Tag bestimmt, an wen die Kohle ausgeschüttet wird. Kaufe ich die Aktie direkt vor Ex-Tag, erhalte ich die volle Dividende für das zurückliegende Jahr, kaufe ich einen Tag später, erhalte ich die nächsten zwölf Monate erstmal gar nichts. Klingt doch nach einem bombensicheren Geschäft: Aktien vor dem Ex-Tag kaufen, Dividende einstreichen, und danach die Aktie wieder abstoßen.

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Das eigene Depot tracken mit Google Docs

Um einen Überblick über den eigenen Depotstand zu bekommen, macht man im einfachsten Fall seinen Online-Account bei der Bank auf und sieht mehr oder weniger komfortabel die aktuellen Kurse, Einstandspreise und Wertentwicklung der eigenen Aktien. Schwieriger wird es, wenn man seine Aktien auf unterschiedliche Banken und Broker verteilt hat, z.B. ein Abgeltungssteuerdepot bei Bank X, ein ETF-Sparplan-Depot bei Bank Y und ein Spielgeld-Depot bei Broker Z. In diesem Fall kann man ein Musterdepot bei ein einem der zahlreichen Finanzportale anlegen, trägt dort brav alle seine Wertpapiere mit Einstandskursen ein, und hat dann immer einen aktuellen Überblick über den Vermögensstand, jederzeit von überall online zugreifbar.

Wenn man umfangreichere Auswertungen machen will, kommen die Websites der Finanzportale allerdings schnell an ihre Grenzen: In welchen Regionen bin ich investiert, wie hoch ist die Dividenenrendite oder der Yield on Cost, etc. – Spätestens hier landet man bei Excel, weil die diversen Online Musterdepots nur die Standardkennzahlen liefern. Wie bekommt man aber die aktuellen Aktienkurse in seine Excel-Tabelle? Ohne Kursdaten machen die meisten Auswertungen keinen Sinn, und jeden Tag die Werte selber eintippen ist auch eher suboptimal. Glücklicherweise gibt es bei Excel eine Online-Schnittstelle zu MSN MoneyCentral, mit der man aktuelle Kursdaten in seine Tabellen importieren kann.

Noch einfacher (und kostenlos) ist Google Docs, mit dem Vorteil gegenüber Excel, dass die Daten von überall online zugreifbar sind, und hier auch eine sehr komfortable Schnittstelle zu Google Finance eingebaut ist, mit der man vom aktuellen Aktienkurs über Marktkapitalisierung bis hin zum Kurs-Gewinn-Verhältnis alles in seine eigene Online-Tabelle einbauen kann. Die Google Tabellenkalkulation hat alle Basisfunktionen von Excel, Berechnungsformeln lassen sich hier also genau auf die eigenen Bedürfnisse anpassen.

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Der perfekte ETF für die Pazifik Region

Jetzt wird es kompliziert. Nachdem die ETF-Suche für Europa, Amerika und Emerging Markets halbwegs eindeutig war, ist die Suche nach einem Indexfonds für den Pazifikraum nicht ganz so simpel. Eigentlich gibt es für die Region einen passenden Index, den MSCI Pacific. Er deckt die entwickelten Länder Japan, Australien, Hong Kong, Singapur und Neuseeland ab, wobei Japan fast zwei Drittel der Bewertung ausmacht. Das Problem fängt damit an, dass es lt. JustETF genau einen handelbaren ETF auf diesen Index gibt, den ComStage MSCI Pacific TRN (ISIN:LU0392495023). Leider erfüllt der ComStage ETF zwei meiner Hauptkriterien nicht, denn er swappt und thesauriert.

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Der perfekte ETF für Nordamerika

Nach Europa und Emerging Markets geht es weiter mit der Suche nach dem perfekten Indexfonds für Aktien aus Nordamerika.

Was ist Amerika?

Die erste Frage die sich dabei stellt: Was versteht man unter Nordamerika: Nur die USA, oder auch Kanada, oder gar Mexiko? Es gibt eine Reihe von Indizes zur Auswahl, vom Dow Jones Industrial Average über den Standard & Poor’s 500 bis hin zum MSCI USA oder MSCI North America.

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