Das Lesen der Anderen: April 2016

Die traditionelle Zusammenstellung lesenswerter Artikel aus den letzten vier Wochen:

Der Finanzkoch lernt von seinem Hamster. Merke: Hamster wollen nicht finanziell unabhängig werden!

Marijan hat seine Number26 Kreditkarte im USA-Urlaub genutzt. Hat fast alles geklappt, aber eben nur fast. Eine, besser zwei Kreditkarten als Backup sollte man im Ausland generell immer dabei haben. In diesem Zusammenhang: Die DKB schafft gerade die kundenfreundliche Regelung ab, nach der für die DKB-Visa auch Fremdgebühren vom Automatenbetreiber erstattet werden, wie sie in den USA leider üblich sind.

Der Finanzwesir befragt einen „echten“ Venture Capital Geber zum Thema Crowdinvesting. Und der ist eher skeptisch. Ich hatte hier ja schon mal meine Bedenken zu dem Thema kundgetan.

Also doch lieber in langweilige ETF investieren? Schon etwas älter ist der Artikel von Zendepot über undurchsichtige Indexfonds, die gerne mal spontan die Spielregeln ändern. Ich hatte gerade ein ähnliches Thema beim db x-Trackers ETF auf den Euro Stoxx 50. Der Couponschneider mag generell keine Indexfonds und entfacht damit eine erwartbar hitzige Diskussion in den Kommentaren.

Ok, dann doch lieber Immobilien: Christian Kirchner rechnet nach, dass Immobilien unterm Strich heute nicht teurer sind als vor 10 Jahren. Faktisch sind die Preise zwar um 80 Prozent gestiegen, aber durch das niedrige Zinsniveau kann die Durchschnittsfamilie nach wie vor mit einem Drittel ihres Einkommens die Beispielimmobilie nach 25 bis 30 Jahren abbezahlen.

Oder statt langweiligem Betongold mal was ganz wildes? Wie wäre es mit „Equity for Punks“.

Das Lesen der Anderen: März 2016

das lesen der anderen 03 2016

Huch, schon wieder ein Monat um. Andere Finanzblogs waren in den letzten vier Wochen etwas fleißiger beim Schreiben, hier eine Auswahl lesenswerter Artikel:

Frugalist Oliver flickt sein Fahrrad.

Chris beschäftigt sich bei Finanziell Umdenken mit der Börsenweisheit, nur das zu kaufen was man auch versteht. Ganz so simpel ist es in der Praxis wie immer nicht, denn selbst bei bekannten Firmen wie Daimler oder Allianz ist längst nicht jedem klar, was für ein Geschäftsmodell er da eigentlich kauft.

Diese Börsenbegriffe sollten Sie kennen: Fibomocca, Feuilles Linie und Brushstix.

Den Finanzrocker gibt es ungefähr so lange wie den Teilzeitinvestor, also seit rund einem Jahr. Daniel hat aber von Beginn an deutlich mehr Energie und Professionalität in sein Blog gesteckt, was sich langsam aber sicher auszahlt. Weiterhin viel Erfolg!

Rente mit Dividende hat einen etwas unkonventionellen Buchtipp. 5 Sterne auch von mir!

Die Bundesregierung plant für 2018 umfangreiche Änderungen bei der Besteuerung von Investmentfonds, was auch Auswirkungen auf ETF haben wird. Das Gesetzgebungsverfahren läuft noch, daher ist es im Moment zu früh, die Folgen für die eigene Geldanlage abschätzen zu können.

Frauen sollten später heiraten – findet Wirtschaftshistoriker Tobias Straumann. Und gleich noch eine neue Abkürzung gelernt: EMP steht für European Marriage Pattern.

Das Lesen der Anderen: Februar 2016

das lesen der anderen 2016-02

Der traditionelle Zug durch die Finanzblogs und was dabei in den letzten vier Wochen hängen geblieben ist:

Nachdem die Dividend Diplomats schon im Dezember einen herben Rückschlag mit der Dividendenkürzung von Kinder Morgan hinnehmen mussten, hat jetzt Bergbauriese BHP Billiton die Dividende um 74% gekürzt. Und damit die Finanzpläne der Dividendendiplomaten über einen Haufen geworfen. Oh, the pain…

Thomas Fricke fragt sich, warum bei jedem etwas größeren Kursrückgang Analysten sofort davon sprechen, dass das doch jetzt langsam übertrieben sei mit der Börsenpanik und fundamental gar nicht gerechtfertigt. Während beim Höhenflug des DAX bis 2015 kaum jemand eine Übertreibung sah, obwohl der rasante Anstieg genauso wenig mit den fundamentalen Wirtschaftsdaten in Einklang war.

Joachim Goldberg weist darauf hin, dass das Mantra des langfristig immer steigenden Aktienmarktes kein gottgegebenes Gesetz ist. Die Märkte haben bislang zwar noch jeden Crash überwunden, aber ob das in der Zukunft zwangsläufig immer so bleibt, sei keineswegs sicher. Schade eigentlich…

Mrs W. von What Life Could Be erklärt, warum das Konzept Work-Life-Balance Bullshit ist. Recht hat sie.

Frugalist Oliver erzählt von der Beziehung zu seiner Hausbank, die im zarten Alter von sieben Jahre begann und mit 18 ein abruptes Ende nahm, als man ihm einen teuren Altersvorsorgevertrag aufschwatzen wollte.

Das Lesen der Anderen: Januar

Die folgenden Artikel sind mir in den letzten vier Wochen in der Finanzblog-Szene aufgefallen:

Alexander von Rente-mit-Dividende spielt seit acht Jahren ein Computerspiel und erklärt, was das mit langfristiger Geldanlage zu tun hat. Und hat mich angefixt, meine Zeit auch mit OGame zu verschwenden.

Der Dividend Growth Investor überdenkt seine Anlagestrategie. Wichtiger als hohe Dividendenrendite ist ein stabiles Geschäftmodell, das auch in Krisenzeiten funktioniert.

Die Royal Bank of Scotland warnt ihre Kunden vor einer unmittelbar bevorstehenden Katastrophe und empfiehlt ihnen, jetzt alles zu verkaufen bevor der große Crash kommt. So zumindest berichtet der englische Daily Telegraph. Mit dem schönen Sprachbild „In a crowded hall, exit doors are small“ – also sehen, dass man als erster rauskommt, bevor alles zusammenbricht.

Alexandra hat für 2016 kein Sparziel sondern den Plan, ein Haus zu vermieten oder zu verkaufen. Und erzählt die sehr persönliche Geschichte die mit dem Haus zusammenhängt.

Christian Kirchner analysiert, was von den die Maßnahmen der chinesischen Politik zu halten ist, den Börsenabsturz in den Griff zu bekommen (Spoiler: nichts). Und stellt fest, dass die Börse kein Kindergeburtstag ist.

Im Herdentrieb Blog wird der These auf den Zahn gefühlt, dass man im Rahmen der Flüchtlingspolitik die Grenzen in Europa gar nicht abriegeln könne, weil das wirtschaftlich katastrophale Folgen habe. Diese These ist – wenig überraschend – nicht haltbar, weil sie durch keinerlei seriöse Studie gedeckt ist. Eine ehrliche, auf Fakten und nicht auf Ideologien beruhende Debatte scheint wie bei allem, was mit der Flüchtlingskrise zu tun hat, eher die Ausnahme zu sein.

Das Lesen der Anderen: Dezember

Zum Jahresabschluss noch einmal „Das Lesen der Anderen“ – eine Übersicht der spannendsten Beiträge aus der Finanzblogszene im Dezember:

Chris analysiert bei Finanziell Umdenken die Dividendenentwicklung des amerikanischen S&P 500 Index seit 1871.  Und kommt zu dem Ergebnis, dass die Dividendenzahlungen schon mal um bis zu 50% einbrechen können, selbst bei einem marktbreiten Index wie dem S&P 500.

Der Pipeline-Betreiber Kinder Morgan, einer der Lieblinge amerikanischer Dividendenblogger, hat überraschend seine Dividende um 75% gekürzt. Was die Dividend Diplomats kalt erwischt und ihre Finanzplanung über den Haufen geworfen hat. Artikel dieser Art werden wir vermutlich noch häufiger zu lesen bekommen, falls Dividendenwerte wie Shell, BHP Billiton oder Rio Tinto die Reißleine ziehen müssen aufgrund der anhaltenden Krise der Rohstoffpreise.

Der Privatier erzählt vom Krieg wie man in den Achziger Jahren Geld an der Börse angelegt hat: Mit gedruckten Kurslisten in der Zeitung, Aktienscharts auf Millimeterpapier und hosenträgertragenden Bankangestellten.

Christian Kirchner stellt fest, dass nicht der richtige Verkaufszeitpunkt das Problem ist, sondern der Wiedereinstieg. Kann ich alles genau so unterschreiben. Markttiming funktioniert nicht, auch wenn ich das selber gerne immer wieder ignoriere. Zumindest beschränke ich mein Markttiming aufs Kaufen, Gewinnmitnahmen mache ich aus den hier geschilderten Gründen in der Regel nicht.

In der brand eins schildert Henri Müller von seiner jahrzehntelangen Odysee durch die Untiefen der Altersvorsorge,  bei der er so ziemlich jeden Fehler gemacht hat den man machen kann.

 

 

Das Lesen der Anderen: November

Das Lesen der Anderen 2015 XI

Die folgenden Beiträge sind mir in den letzten vier Wochen in der Finanzblog-Szene besonders aufgefallen:

Nichts zum Lesen sondern zum Hören ist eine Kooperation zwischen den geschätzten Blogkollegen Finanzwesir und Finanzrocker: Die beiden haben sich zu einer Podcast-Serie zusammengefunden, die ganz kreativ „Der Finanzwesir rockt“ heißt. Die ersten Folgen sind schon mal sehr vielversprechend, und auch für Einsteiger in die Finanzwelt geeignet. Wenn der Wesir sich jetzt noch abgewöhnt, in jeden zweiten Satz ein „sozusagen“ einzuschieben, wird es sozusagen rundherum empfehlenswert 🙂

Charttechnik mal anders bei XKCD 🙂

Auf Finanziell Umdenken wird die berechtigte Frage gestellt, ob es überhaupt so sinnvoll ist, auf einen vorzeitigen Ruhestand hinzuarbeiten. So verlockend unbegrenzte Freizeit klingt, wenn man sich jeden Tag ins Büro schleppt, so wahrscheinlich ist es, dass viele Leute in ein tiefes Loch fallen, wenn die 50-Stunden-Woche auf einmal wegfällt.

In der Finanzküche hat Christoph 51 „zeitlose“ Artikel zum Thema private Finanzen. zusammengestellt. Wer ein wenig in Finanzblogs unterwegs ist, wird das meiste schon kennen, für Einsteiger in das Thema ist die Übersicht aber eine sehr gute Ausgangsbasis.

Wer noch eine Million Euro auf einem schweizer Konto rumliegen hat und nicht weiss, wie er das Geld zukünftig vor dem deutschen Fiskus verstecken soll: Einfach eine Firma in Florida gründen – die Zeit beschreibt, wie’s geht.

Nochmal Finanzell Umdenken: Ein Artikel, der den Hype um Dividenden-„Aristokraten“ entzaubert. Denn ob eine Aktie ein „Aristokrat“ ist, also kontinuierlich über Jahre eine steigende Dividende zahlt, weiss man immer nur rückblickend. Und unterliegt damit schnell dem Survivorship Bias.

Der Finanzwesir beschreibt detailreich die Nachteilen von Indexfonds. Und kommt zu dem Schluss, dass sie trotz allem das kleinere Übel sind.

Der Goldene Adler beschreibt am konkreten Beispiel, dass höhere Rendite immer mit höherem Risiko einhergeht und es daher leider kein free lunch gibt.

Das Lesen der Anderen: Oktober

Wie jeden Monat ein Blick auf interessante Artikel in der Finanzblog-Szene:

In der Herdentrieb Kolumne auf Zeit Online rechnet Dieter Wermuth vor, dass Aktien aktuell ziemlich teuer sind. Ein Rückfall des Dax auf 5.500 Punkte „würde nicht überraschen“. Mich ehrlich gesagt schon, auch wenn ich nichts dagegen hätte, die nächsten Aktienkäufe auf deutlich niedrigerem Niveau machen zu können.

Der Finanzwesir desillusioniert seine Leser und verlangt Entscheidungen – denn Hauskauf und Indexfonds gleichzeitig, das wird nichts.

Der Dividend Growth Investor hat sein Ziel nach acht Jahren fast erreicht: Gestartet mit praktisch nichts wird er dieses Jahr über 15.000 Dollar an Dividenden einstreichen. Für die Finanzielle Unabhängigkeit reichts noch nicht ganz, dafür kalkuliert er 18-24.000 Dollar pro Jahr. Neben profitabler Geldanlage war vor allem ein sparsamer Lebensstil die Grundlage seines Erfolges. Wobei er es beim Sparen nicht übertrieben und sich auch mal den einen oder anderen Drink gegönnt hat, denn „Diageo is not going to research itself after all.“

Und nochmal der Dividend Growth Investor, diesmal mit der Frage, ob ein starker Kursrückgang einer Aktie ein Kaufsignal ist. Die Antwort ist natürlich „it depends“, denn in der Regel hat ein Kursrückgang ja auch handfeste wirtschaftliche Gründe, etwas wenn das Geschäftsmodell zerbröselt. Ich stelle bei mir allerdings auch immer wieder fest, dass ein rapider Kursrückgang wie z.B. aktuell bei Walmart das Schnäppchenjägerherz höher schlagen lässt, weil die Aktie ja jetzt so schön billig ist. Leider entpuppt sich das allzu oft als Fallendes Messer (und wieder fünf Euro ins Phrasenschwein).

Fräulein Zaster beschäftigt sich mit dem Buzzword ‚Passives Einkommen‘. Und stellt fest, dass es kein free lunch gibt und das vermeintlich passive Einkommen ganz schön viel Aktivität verlangt.

Die Zeit berichtet über das Sterbehaus der Deutschen Bank, in dem die Alt-Vorstände des Hauses ihr Gnadenbrot bekommen. Spannende Einsichten in das Innere des Banksystems, und eine Bestätigung dafür, dass ich um Bankaktien seit Jahren einen großen Bogen mache.