Heißer Investmenttip der FAZ: Günstige Aktien kaufen!

Die „Geld & Mehr“ Rubrik in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung ist eigentlich immer ganz lesenswert. Diesen Sonntag hatte sie aber nicht nur die übliche Mischung aus Steuertips, Verbraucherberatung und Interviews mit Fondsmanagern, sondern auch eine brandheiße Empfehlung für Kleinanleger: Man solle doch einfach Aktien kaufen, die unterbewertet sind. Und dann später, wenn die Aktien wieder ein normales Bewertungsniveau erreicht haben, mit „saftigem“ Gewinn wieder verkaufen. Diese phänomenale Strategie sei zwar schon seit einigen Jahren als sogenanntes „value investing“ erfolgreich im Einsatz, ein gewisser „Warren Buffett“ habe damit geradezu märchenhafte Gewinne erzielt. Aber viele Kleinanleger würden leider nach wie vor lieber überteuerte als billige Aktien kaufen, warum auch immer.

Aber wie findet man als Otto Normalanleger nun unterbewertete Aktien? Ganz einfach, man muss nur auf die Kennzahlen schauen. Ein niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis und/oder Kurs-Buchwert-Verhältnis bedeute „vereinfacht gesagt“, dass Firmen unterbewertet sind. Ok, ganz so einfach ist es dann auch nicht, manchmal würden diese Kennzahlen schon auch in die Irre führen. Aber man könne ja auch einfach einen Indexfonds auf Value-Aktien kaufen.

Ich hätte da einen anderen ganz heissen Investmenttip: Breit streuen, langfristig halten, Kosten minimieren. Alles andere sind für den normalen Kleinanleger nur Nebelkerzen oder Investmentpornografie. Aber mit dieser simplen Botschaft ist es vermutlich schwierig, jeden Sonntag die Zeitungsseiten vollzubekommen.

Daytrading: Zwischenstand

Kurzer Zwischenstand zu meinem Daytrading-Experiment: Nach den ersten Versuchen habe ich zwischenzeitlich den Anbieter gewechselt: Der Ayondo TradeHub, eine Empfehlung in den Kommentaren, hat ein deutlich moderneres Nutzerinterface als Plus500 und ist sehr viel komfortabler zu bedienen. Das Webinterface ist fensterbasiert, so dass man gleich mehrere Charts, Kurse und Positionslisten nebeneinander konfigurieren und im Blick behalten kann. Meinen Tradingerfolg hat das noch nicht wirklich beflügelt, auch wenn ich derzeit 200 virtuelle Euros im Plus stehe. Das war aber mehr Glück als Verstand, dank einer nicht rechtzeitig geschlossenen Short-Wette auf Daimler, die am nächsten Tag noch tiefer gesunken ist.

Zeit ist Geld

Zentrale Erkenntnis bislang: Daytrading läuft nicht mal nebenbei, so eine halbe Stunde in der Mittagspause oder zehn Minuten vor der Tagesschau, sondern man braucht viel Zeit und Ruhe. Da es daran derzeit mangelt, kann ich mir bislang auch noch nicht wirklich ein Urteil darüber erlauben, ob das ganze Sinn und Verstand hat oder ein reines Lotteriespiel ist. Aber ich bleibe dran.

 

Das Lesen der Anderen: April 2016

Die traditionelle Zusammenstellung lesenswerter Artikel aus den letzten vier Wochen:

Der Finanzkoch lernt von seinem Hamster. Merke: Hamster wollen nicht finanziell unabhängig werden!

Marijan hat seine Number26 Kreditkarte im USA-Urlaub genutzt. Hat fast alles geklappt, aber eben nur fast. Eine, besser zwei Kreditkarten als Backup sollte man im Ausland generell immer dabei haben. In diesem Zusammenhang: Die DKB schafft gerade die kundenfreundliche Regelung ab, nach der für die DKB-Visa auch Fremdgebühren vom Automatenbetreiber erstattet werden, wie sie in den USA leider üblich sind.

Der Finanzwesir befragt einen „echten“ Venture Capital Geber zum Thema Crowdinvesting. Und der ist eher skeptisch. Ich hatte hier ja schon mal meine Bedenken zu dem Thema kundgetan.

Also doch lieber in langweilige ETF investieren? Schon etwas älter ist der Artikel von Zendepot über undurchsichtige Indexfonds, die gerne mal spontan die Spielregeln ändern. Ich hatte gerade ein ähnliches Thema beim db x-Trackers ETF auf den Euro Stoxx 50. Der Couponschneider mag generell keine Indexfonds und entfacht damit eine erwartbar hitzige Diskussion in den Kommentaren.

Ok, dann doch lieber Immobilien: Christian Kirchner rechnet nach, dass Immobilien unterm Strich heute nicht teurer sind als vor 10 Jahren. Faktisch sind die Preise zwar um 80 Prozent gestiegen, aber durch das niedrige Zinsniveau kann die Durchschnittsfamilie nach wie vor mit einem Drittel ihres Einkommens die Beispielimmobilie nach 25 bis 30 Jahren abbezahlen.

Oder statt langweiligem Betongold mal was ganz wildes? Wie wäre es mit „Equity for Punks“.