Verspätetes Weihnachtsgeschenk von der Corealdirect

Corealdirect war vor einiger Zeit mal ein attraktiver Anbieter für Festgeld. Nach dem Verkauf der Bank ist das Neugeschäft eingestellt worden, und man bot den verbliebenen Kunden an, die laufenden Festgelder direkt auszuzahlen. Ich hatte im August schon spekuliert, dass da bestimmt noch attraktivere Angebote kommen, denn die Bank muss womöglich bis zu fünf weitere Jahre Personal und Infrastruktur bereithalten, bis alle angelegten Gelder regulär abgelaufen sind.

Und siehe da, kurz vor Jahresschluss gibt es ein Angebot, das man kaum ablehnen kann:

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Das Lesen der Anderen: Dezember

Zum Jahresabschluss noch einmal „Das Lesen der Anderen“ – eine Übersicht der spannendsten Beiträge aus der Finanzblogszene im Dezember:

Chris analysiert bei Finanziell Umdenken die Dividendenentwicklung des amerikanischen S&P 500 Index seit 1871.  Und kommt zu dem Ergebnis, dass die Dividendenzahlungen schon mal um bis zu 50% einbrechen können, selbst bei einem marktbreiten Index wie dem S&P 500.

Der Pipeline-Betreiber Kinder Morgan, einer der Lieblinge amerikanischer Dividendenblogger, hat überraschend seine Dividende um 75% gekürzt. Was die Dividend Diplomats kalt erwischt und ihre Finanzplanung über den Haufen geworfen hat. Artikel dieser Art werden wir vermutlich noch häufiger zu lesen bekommen, falls Dividendenwerte wie Shell, BHP Billiton oder Rio Tinto die Reißleine ziehen müssen aufgrund der anhaltenden Krise der Rohstoffpreise.

Der Privatier erzählt vom Krieg wie man in den Achziger Jahren Geld an der Börse angelegt hat: Mit gedruckten Kurslisten in der Zeitung, Aktienscharts auf Millimeterpapier und hosenträgertragenden Bankangestellten.

Christian Kirchner stellt fest, dass nicht der richtige Verkaufszeitpunkt das Problem ist, sondern der Wiedereinstieg. Kann ich alles genau so unterschreiben. Markttiming funktioniert nicht, auch wenn ich das selber gerne immer wieder ignoriere. Zumindest beschränke ich mein Markttiming aufs Kaufen, Gewinnmitnahmen mache ich aus den hier geschilderten Gründen in der Regel nicht.

In der brand eins schildert Henri Müller von seiner jahrzehntelangen Odysee durch die Untiefen der Altersvorsorge,  bei der er so ziemlich jeden Fehler gemacht hat den man machen kann.

 

 

Dividendenzahlung von Emerson Electric

Und gleich die nächste Dividendenzahlung: Emerson Electric hat als Quartalsdividende 47,5 US Cent ausgeschüttet. Hochgerechnet aufs Jahr entspricht das beim aktuellen Aktienkurs von 45,50 US$ einer Rendite von 4,2 Prozent. Tatsächlich ist die Rendite, bezogen auf den Kaufkurs („yield on cost“ oder YOC) für mich noch besser, da die Aktien sich nach dem Kauf vor zwei Monaten sehr erfreulich entwickelt haben und mittlerweile gut 11 Prozent im Plus sind (zwischenzeitlich waren es sogar über 20%).

Langfristig sind diese kleinen Kursschwankungen nach oben oder unten natürlich ziemlich egal, wichtiger ist dass die Firma nachhaltig Geld verdient und dauerhaft Dividenden zahlt. Aber psychologisch ist nett, sich über diese kleinen Zugewinne zu freuen – und entsprechende Verluste, z.B. bei meinem Emerging Markets ETF, zu verdrängen 😉

Dividendenzahlung von Johnson&Johnson

Vor knapp zwei Monaten habe ich meine erste Position bei Johnson&Johnson aufgebaut, und jetzt kommt die erste Quartalsdividende: 75 US Cent gibt es pro Aktie, was nach aktuellem Kurs von 102 Dollar einer Rendite von knapp 3 Prozent entspricht (Quartalsrendite aufs ganze Jahr hochgerechnet).

Insgesamt war das Investment bislang eh sehr erfreulich, im Vergleich zum Kaufkurs liege ich derzeit rund 12 Prozent im Plus. Hätte aber auch nichts dagegen, wenn die Aktie in nächster Zeit nochmal etwas zurückkommt, um günstig nachzukaufen.

Speaking of Nachkaufen: Ein anderer Wert ist nach dem Kauf vor drei Monaten um fast ein Drittel eingebrochen: Allein am Dienstag ist die Rio Tinto Aktie um über 8 Prozent gefallen. Eigentlich ein guter Zeitpunkt für den Nachkauf, schließlich liegt die erwartete Dividendenrendite von Rio Tinto zum jetzigen Kurz bei über sieben Prozent. Andererseits kommt es für die Minenbetreiber derzeit knüppeldick und es ist eher unwahrscheinlich, dass die Branche ihre Dividendenversprechen wird halten können: Konkurrent Glencore hat seine Dividende schon vor einiger Zeit gestrichen. Und BHP Billiton steht vor großen Sonderbelastungen durch ein schweren Unfall in einer brasilianischen Mine. Anglo American hat verkündet, zwei Drittel seiner Belegschaft zu feuern. Und ob bei einem historisch niedrigen Eisenerzpreis von unter 40 Dollar Rio Tinto noch genug verdient, um die Dividende auszuschütten, ist zumindest fraglich.

 

Hat ComStage den Heiligen ETF-Gral gefunden?

Bislang ist die Commerzbanktochter ComStage vor allem durch relativ preisgünstige synthetische EFT-Produkte aufgefallen. Damit sind die Indexfonds bei mir bislang nie in die engere Wahl gekommen, da ich replizierende Indexfonds bevorzuge. Wenn man sich das neue ComStage „1“ Angebot an Indexfonds anschaut, könnte man aber meinen, die Finanzakrobaten von ComStage hätten mein Blog gelesen, um das zu ändern. Die neuen Produkte orientieren sich nämlich ziemlich genau an meinen Kriterien für den perfekten ETF:

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Das Lesen der Anderen: November

Das Lesen der Anderen 2015 XI

Die folgenden Beiträge sind mir in den letzten vier Wochen in der Finanzblog-Szene besonders aufgefallen:

Nichts zum Lesen sondern zum Hören ist eine Kooperation zwischen den geschätzten Blogkollegen Finanzwesir und Finanzrocker: Die beiden haben sich zu einer Podcast-Serie zusammengefunden, die ganz kreativ „Der Finanzwesir rockt“ heißt. Die ersten Folgen sind schon mal sehr vielversprechend, und auch für Einsteiger in die Finanzwelt geeignet. Wenn der Wesir sich jetzt noch abgewöhnt, in jeden zweiten Satz ein „sozusagen“ einzuschieben, wird es sozusagen rundherum empfehlenswert 🙂

Charttechnik mal anders bei XKCD 🙂

Auf Finanziell Umdenken wird die berechtigte Frage gestellt, ob es überhaupt so sinnvoll ist, auf einen vorzeitigen Ruhestand hinzuarbeiten. So verlockend unbegrenzte Freizeit klingt, wenn man sich jeden Tag ins Büro schleppt, so wahrscheinlich ist es, dass viele Leute in ein tiefes Loch fallen, wenn die 50-Stunden-Woche auf einmal wegfällt.

In der Finanzküche hat Christoph 51 „zeitlose“ Artikel zum Thema private Finanzen. zusammengestellt. Wer ein wenig in Finanzblogs unterwegs ist, wird das meiste schon kennen, für Einsteiger in das Thema ist die Übersicht aber eine sehr gute Ausgangsbasis.

Wer noch eine Million Euro auf einem schweizer Konto rumliegen hat und nicht weiss, wie er das Geld zukünftig vor dem deutschen Fiskus verstecken soll: Einfach eine Firma in Florida gründen – die Zeit beschreibt, wie’s geht.

Nochmal Finanzell Umdenken: Ein Artikel, der den Hype um Dividenden-„Aristokraten“ entzaubert. Denn ob eine Aktie ein „Aristokrat“ ist, also kontinuierlich über Jahre eine steigende Dividende zahlt, weiss man immer nur rückblickend. Und unterliegt damit schnell dem Survivorship Bias.

Der Finanzwesir beschreibt detailreich die Nachteilen von Indexfonds. Und kommt zu dem Schluss, dass sie trotz allem das kleinere Übel sind.

Der Goldene Adler beschreibt am konkreten Beispiel, dass höhere Rendite immer mit höherem Risiko einhergeht und es daher leider kein free lunch gibt.