Dividendenstrategie – eine Blase?

Bubble Chart

Auf dem Sparkonto gibt es kaum noch Zinsen und die Anleger wissen nicht wo hin mit ihrem Geld. Statt das Geld bei Nullzinsen oder gar Negativzinsen auf dem Konto versauern zu lassen ist das Gebot der Stunde, lieber in solide Unternehmen zu investieren mit steigenden Umsätze, Gewinnen und vor allem Dividenden. Johnson&Johnson, IBM, Coca-Cola, McDonalds oder Walt Disney sind hier allererste Wahl für einen dividendenorientierten Anleger: Diese Unternehmen zahlen zuverlässig und werden auch in fünfzig Jahren noch bestehen, denn Hautcreme, Limonade, Burger und Zeichentrickfilme werden auch in Zukunft nachgefragt. Einmal kaufen und nie mehr drüber nachdenken, buy-and-hold, da kann auf lange Sicht nichts schieflaufen, selbst wenn viele dieser Unternehmen schon ganz gut gelaufen sind und vergleichsweise hohe Bewertungen haben.

Wer ein wenig in Finanzblogs liest, wird diese Argumentation schon zuhauf gelesen haben. Da werden „always buy“ Aktien wie Johnson&Johnson empfohlen, die man gedankenlos immer kaufen kann, und „high-quality companies“ wie McDonalds ausgerufen, mit denen man quasi nie etwas falsch macht.

Back to the Future

Wenn man ein paar Jahrzehnte zurückblickt stellt man fest, dass das kein wirklich neuer Trend ist. Eine sehr ähnliche Entwicklung gab es schon in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts: Die Geschichte der „Nifty-Fifty“ liest sich wie eine Blaupause für den aktuellen Dividenden-Hype, selbst die im Fokus stehenden Unternehmen sind fast unverändert.

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Kauf: Johnson & Johnson

Wertpapier Kauf

Johnson & Johnson LogoWenn man ein wenig in Dividendenblogs liest, begegnet einem immer wieder eine Firma: Johnson & Johnson. Das amerikanische Unternehmen ist bei so ziemlich jedem im Portfolio, und während es bei anderen klassischen Dividendenwerten wie McDonalds oder Procter & Gamble immer auch kritische Stimmen gibt, die den langfristigen Geschäftserfolg hinterfragen, ist das bei J&J kaum der Fall. Johnson & Johnson stellt klassische Konsumgüter wie Hautcremes, Mundspülungen und, ähh, Fitness-Apps her. In Deutschland ist man z.B. mit Marken wie bebe, Listerine oder Neutrogena vertreten. Deutlich größer ist allerdings das Pharma-Geschäft, hier vor allem das Geschäft mit OTC (also rezeptfreien) Medikamenten, z.B. Olynth oder Dolormin. Umfangreichere Analysen zum Unternehmen gibt es z.B. hier oder hier.

Adel verpflichtet

J&J ist ein sogenannter „Dividendenaristokrat“, weil seit über 50 Jahren eine Dividende gezahlt und stetig erhöht wird. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei etwas über drei Prozent, und das Kurs-Gewinnverhältnis von 15 ist im langfristigen Vergleich eher günstig. Vom Gewinn wird derzeit etwa die Hälfte als Dividende ausgeschüttet, was genug Spielraum lässt für zukünftige Dividendenerhöhungen. Allerdings ist das Wachstum zuletzt etwas ins Stocken geraten, und vom Höchstkurs im März, der bei knapp 97 EUR lag, ist die Aktien ein gutes Stück zurückgekommen. Mein Kaufkurs für Johnson & Johnson (WKN 853260) lag bei 83,62 EUR.

Sparbrötchen

Ich hatte J&J schon seit einiger Zeit auf meiner Kaufliste, da ich bislang keine amerikanischen Konsumwerte im Portfolio habe. Und wenn ich nicht immer die Limits so eng setzen würde, hätte ich auch schon lange ein paar Aktien im Depot gehabt. Meine „Strategie“, mit engen Limits einen Tagestiefpunkt abzufischen, geht durchaus manchmal auf, so bin ich bei Emerson Electric im Vergleich zum Schlußkurs sehr günstig weggekommen und liege nach einer Woche schon über 12 Prozent im Plus. Die Kehrseite der Medaille ist aber, dass mich dieses Vorgehen bei Johnson & Johnson einige Euro Aufschlag gekostet hat, weil ich vor zwei Wochen zu etwas günstigeren Kursen schon eine Kauforder gesetzt hatte, die wegen ein paar Cent zu engem Limit nicht ausgeführt wurde. Letztlich ist das alles eh Spielerei, da ich die Aktien langfristig besitzen will, und daher ein paar Euro mehr oder weniger beim Kauf auf lange Sicht nicht wirklich ins Gewicht fallen.

 

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Armageddon Investing: Welche Aktien profitieren vom Ende der Welt?

Bei immer neuen Aktien-Höchstständen und gleichzeitig permanenter Euro-Krise, Dollar-Schwemme und diversen Kriegen und Krisen weltweit, warten immer mehr Anleger darauf, dass der nächste große Crash die Börse in den Abgrund reisst.

Bücher wie „Der Crash kommt“ oder „Der Crash ist die Lösung“ dominieren schon seit einiger Zeit die Bestsellerlisten. Wobei die wahren Crash-Propheten nicht von einer größeren Marktkorrektur oder einem längeren Bärenmarkt ausgehen, sondern von einer regelrechten Implosion des Geldsystems, mit Hyperinflation, weltweiter Wirtschaftskrise und Zusammenbruch ganzer Volkswirtschaften. Die Empfehlung ist fast immer dieselbe: Gold, Gold, und nochmals Gold – Papiergeld wird auf kurz oder lang nichts wert sein, also rein in die Krisenwährung schlechthin.

Wenn wir mal vom Mad Max Szenario absehen, bei dem die Zivilisation wie wir sie kennen aufhört zu existieren (in diesem Fall war die Mitgliedschaft im lokalen Schützenverein vermutlich die beste Investition in die Zukunft), bedeutet eine aufziehende Krise für den hartgesottenen Anleger vor allem eines: Investmentchancen.

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Dividendenpapiere oder Indexfonds? Oder etwa beides?

Wenn es zwei Anlagetrends gibt, die bei Privatanlegern gerade en vogue sind, dann ist das zum einen passives Investieren mit Indexfonds, also die bewusste Entscheidung gegen Stock-Picking und für den möglichst breiten Kauf „des Marktes“ mit ETF Produkten. Zum anderen ist die gezielte Suche nach Value-Aktien mit hohen kontinuierlichen Ausschüttungen schwer angesagt, um einen permanenten Einnahmestrom aus Dividendenzahlungen zu erzielen.

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