2019 – der Jahresrückblick

Den letzten Rückblick gab’s hier 2017, wird also mal wieder Zeit für eine neue Rückschau auf die letzten zwölf Monate Teilzeitinvestieren.

Auch 2019 habe ich auf den großen Crash gewartet, der endlich vernünftige Kaufkurse bringen sollte. Das mache ich jetzt schon seit vielen Jahren, ohne das was passiert. Nuja, wenn man dem aktuellen Bestseller glauben darf, kommt die Mutter aller Börsencrashs jetzt aber ganz bestimmt bis spätestens 2023. Bis dahin werde ich wohl weiter den steigenden Kursen hinterherschauen und im wesentlichen nur meinen Sparplan besparen. Aber der Reihe nach:

Aktien

Ich habe in den letzten zwölf Monaten genau eine Aktie gekauft, nämlich den Dividendenaristokraten Walgreens Boots Alliance. Das war ausnahmsweise mal gar kein so schlechter Griff, es gab immerhin knapp 13 Prozent Kurssteigerung seit August, plus ordentliche Dividendenzahlung. Lustigerweise ist Walgreens gleichzeitig der größte Verlierer des Jahres im amerikanischen Dow Index, mit rund 14 Prozent Verlust seit Januar. Ich habe im August fast zum Jahrestief gekauft, seitdem gab es Übernahmegerüchte und einen kräftigen Kursanstieg. So recht mir der Kursanstieg ist, so ärgerlich fände ich eine Übernahme durch einen Finanzinvestor, denn ich hatte Walgreens eigentlich als Langfristanlage mit solider Dividendenausschüttung gekauft.

Beste Aktie 2019: Xerox Holdings Corp

Eine Depotleiche aus Dot-Com-Tagen: Xerox habe ich tatsächlich vor ziemlich genau 20 Jahren gekauft. Aber Totgesagte leben bekanntlich länger. Die Xerox-Aktie ist 2019 um sage und schreibe 80 Prozent gestiegen. Was mich allerdings immer noch nicht in die Gewinnzone bringt, dafür müsste sich Xerox noch ein weiteres Mal verdoppeln.

Schlechteste Aktie 2019: Salzgitter AG

Salzgitter war eine der Aktien, die ich kurz vor Einführung der Abgeltungssteuer 2008 gekauft habe. Seitdem hat mir die Aktie nicht wirklich Glück gebracht. Der Kurs hat sich mehr als halbiert, und die damals noch satte Dividende, wegen derer ich Salzgitter primär gekauft hatte, wurde drastisch zusammengestrichen. Mittlerweile ist die Dividende zwar fünf Jahre hintereinander angehoben worden, aber immer noch deutlich entfernt von den damaligen Höchstständen. Im Laufe des Jahres 2019 hat Salzgitter um satte zwanzig Prozent an Wert verloren. Merke: Nie der Steuer wegen Aktien kaufen…

Indexfonds

Ich bespare weiterhin fleissig meinen Euro Stoxx 600 ETF, darüber hinaus habe ich aber dieses Jahr nicht weiter in Indexfonds investiert. Wie gesagt, der Crash kommt ja bald, da muss man sein Pulver trocken halten. Oder so. Tatsächlich überlege ich aber derzeit, meinen Asien-ETF etwas aufzustocken, zumindest die Dividendenrendite ist ganz verlockend, und ich bin außerhalb von Europa eh noch deutlich unterinvestiert.

Festgeld und Tagesgeld

Ich hatte schon 2017 ernüchtert festgestellt, dass die Zinsen sich dem Nullpunkt nähern. Die Situation hat sich mittlerweile weiter verschärft: Selbst ausländische Banken wie Moneyou, die bislang immer noch eine Minirendite gezahlt haben, sind jetzt faktisch bei Null angelangt (aktueller Zins für Tagesgeld oder 12 Monate Festgeld: Nullkommanullfünf Prozent). Ich gehe davon aus, dass wir in absehbarer Zeit auch für Privatanleger vermehrt Negativzinsen sehen werden. Sicher nicht ab dem ersten Euro, um die Kleinsparer nicht gegen die Politik aufzubringen, aber bei bei mittleren fünfstelligen Summen auf dem Konto wird man demnächst vermutlich schon zur Kasse gebeten. Insofern habe ich da wo es überhaupt noch etwas gab (nämlich hier), verstärkt Festgeld auf zwei Jahre festgelegt. Bringt keine große Rendite, aber zumindest ist das Geld erstmal vor Negativzinsen gesichert.

Gesamtperformance

Mein Net Worth ist 2019 um knapp 13 Prozent gestiegen. Das beinhaltet nicht nur Depotgewinne und Dividenden, sondern auch zusätzlich angespartes Geld. Der Aktienanteil ist wieder auf dem Niveau von 2017, also bei bei rund einem Drittel angelangt. 2018 lag er ein paar Prozente niedriger, da ich durch meine Stop-Loss-Experimente einige Aktien verkauft hatte.

Blog

Ganze vier Artikel habe ich dieses Jahr geschrieben, diesen eingerechnet. Wenn alles so läuft, wie ich mir das für 2020 vorstelle, wird es hier nächstes Jahr aber wieder etwas lebendiger. Die ETF-Dividendenrenditen werde ich zumindest quartalsweise aktualisieren, und ein paar weitere Dinge sind auch in der Pipeline.

Allen Lesern, die trotz der Artikelflaute hier immer mal wieder reinschauen vielen Dank für die Aufmerksamkeit, einen guten Rutsch ins neue Jahr, und nur das beste für 2020!

Schreibe einen Kommentar