…. äh, nein, weder mache ich dich reich, noch habe ich ein eBook veröffentlicht mit todsicheren Investmenttipps. Wenn ich mir die deutschen Finanzblogger so anschaue, bin ich damit aber eher in der Minderheit. Ob bei Zendepot, Finanziell Umdenken, Dividendenhamster, Finanzrocker oder MyMoneymind, überall blinkt einem als erstes in reißerischer Ansprache „Ich Mach Dich Reich“-Werbung entgegen, für garantiert kostenlose e-Books für finanziellen Erfolg, Premium-Newsletter mit geheimen Anlagetipps und Backstage-Pässen für noch mehr Hintergrundwissen. Oft sind die eigentlichen Blogs hinter den marktschreierischen Angeboten sachlich und intelligent geschrieben. Aber bis man sich zu den eigentlichen Artikeln vorgearbeitet hat, muss man erstmal diverse Layer und Popups weggeklickt haben.
Löbliche Ausnahme ist da der Finanzwesir, der in seinem Transparenz-Manifest festschreibt, auf Werbung jeglicher Art zu verzichten und sogar auf Affiliate Links verzichtet (die man selbst hier im Blog ab und zu findet). Doch selbst der Wesir schreibt schon an seinem ersten Buch.
Es ist ja verständlich, dass Blogbetreiber ihr Hobby „monetarisieren“ wollen, also über Google-Optimierung, Anzeigen, eBook-Verkäufe oder „Premium“-Excel-Tabellen Geld mit ihrem Blog verdienen. Aber es ein wenig auf Kosten der eigenen Glaubwürdigkeit geht, wenn man seine Angebote wie auf dem orientalischen Basar anpreist, sollte auch klar sein. Das ganze hat den Charme eines Schneeballsystems, wenn jeder erstmal sein eBook zum Thema „Passives Einkommen“ verticken will, um damit für sich selbst passives Einkommen zu generieren. Aber die erfolgreichsten Blogs waren halt schon immer Blogs zum Thema „Geldverdienen mit Blogs“…
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