Strategien gegen Strafzinsen

Strafzinsen

Negativzinsen auf Ersparnisse bei der Bank sind schon seit einiger Zeit in den Schlagzeilen. Waren es anfangs eher obskure Institute wie die Deutsche Skatbank, die Strafzinsen für Guthaben eingeführt haben, und betraf das auch zunächst nur große Guthaben ab 100.000 Euro aufwärts, kommen Negativzinsen mittlerweile auch bei Otto-Normalsparer an. Die Direktbank ING, früher durch solide Zinsen auf’s „Extrakonto“ gerade bei Kleinsparern beliebt, führt ab November ab einem Betrag von 50.000 Euro Negativzinsen ein.  Auch die Commerzbank verlangt ab diesem Monat 0,5 Prozent „Verwahrentgelt“ für Einlagen ab 50.000 Euro. Die Postbank fängt sogar schon bei 25.000 Euro Tagesgeld an, Strafzinsen zu kassieren.

Wer sein Geld bislang nicht bereits komplett  in Aktien gesteckt hat, und zumindest einen Teil des Ersparten als Barrreserve auf dem Tagesgeldkonto hat, kommt also schon schnell in Regionen, in denen Strafzinsen relevant werden. Ich gehe davon aus, dass die Grenze noch weiter nach unten in Richtung 10.000 Euro gehen wird, und es kaum noch Institute geben wird, die überhaupt keine Verwahrentgelte kassieren.

Was kann man also tun? Gehen wir mal von zwei Szenarien aus:

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ETF Renditen – Halbjahresedition 2021

Nach sechs Monaten mal wieder eine aktualisierte Übersicht der Dividendenrenditen von Vanguard Indexfonds. Vanguard hat auf der Internetseite für Privatanleger scheinbar die Ausschüttungshistorie gelöscht und weist nur noch die letzte Ausschüttung aus. Aber da ich mich beim Investieren immer sehr professionell verhalte, hab ich die Daten jetzt mal schamlos von der Seite für Profis entnommen, da findet man noch alle Ausschüttungen der letzten Jahre.

Wie immer geht es darum ein Gefühl dafür zu bekommen, wie mein Geld verzinst wird, auch wenn Dividenden strenggenommen keinen Zinsen sind. Die Berechnungsgrundlage hatte ich hier im Detail erläutert – zur Erinnerung:

  • Alle Ausschüttungen der letzten 12 Monate werden addiert
  • Die Ausschüttungen ergeben im Verhältnis zum aktuellen Kurs des ETF die prozentuale Rendite
  • In Dollar aufgeführte Ausschüttungen werden zum historischen Kurs in Euro umgerechnet.

Neben den großen Vanguard Fonds sind zum Vergleich auch ein iShares und ein DWS ETF in der Liste, weil ich in beide investiert bin.

Schauen wir auf die Ergebnisse zum Stichtag 30. Juni 2021:

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Corona on FIRE

In der FAZ (leider Bezahlcontent) berichtet Volker Looman, dass sich bei ihm durch die Pandemie die Anfragen häufen, wie man sich möglichst früh zur Ruhe setzen kann, und wieviel Erspartes dafür nötig ist. Also die klassische FIRE-Frage („Financial Independence, Retire Early“), die in der Finanzblogszene seit Jahren durchgekaut wird: Über Sparraten,  Frugalismus und passives Einkommen bis zu sichere Entnahmeraten sollte mittlerweile eigentlich alles schon gesagt und geschrieben worden sein. Aber scheinbar noch nicht von jedem.

Dass gerade durch Corona die Frage nach dem frühen Vorruhestand bei vielen Leuten neu aufkommt, finde ich überraschend.

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ETF Dividendenrenditen – Jahresendedition 2020

Zum Jahreswechsel wieder ein kalenderjährlicher Blick auf die Dividendenrenditen von Vanguard Indexfonds. Mittlerweile habe ich die Daten der zurückliegenden drei Jahre in meiner Auswertung, so dass wir uns auch den Verlauf der Renditen über die letzten Jahre anschauen können.

Ziel ist, auf Basis der zurückliegenden Ausschüttungen ein Gefühl dafür zu bekommen, wie mein Geld verzinst wird. Dividenden sind zwar keinen Zinsen, daher gibt es auch keinen Anspruch darauf, dass die Ausschüttungen in Zukunft so hoch bleiben. Zum Vergleich der Indexfonds untereinander ist die Kennzahl aber durchaus hilfreich.

Die Berechnungsgrundlage hatte ich hier im Detail erläutert – zur Erinnerung:

  • Alle Ausschüttungen der letzten 12 Monate werden addiert
  • Die Ausschüttungen ergeben im Verhältnis zum aktuellen Kurs des ETF die prozentuale Rendite
  • In Dollar aufgeführte Ausschüttungen werden zum historischen Kurs in Euro umgerechnet.

Neben den großen Vanguard Fonds sind zum Vergleich auch ein iShares und ein DWS ETF in der Liste, weil ich in beide investiert bin.

Zum Jahreswechsel lässt sich die Entwicklung der Performance auf Jahresbasis gut vergleichen. Schauen wir also mal auf die Ergebnisse zum Stichtag 31. Dezember 2020:

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2020 – der Jahresrückblick

Auch in diesem sehr speziellen Jahr wieder ein Rückblick auf die letzten zwölf Monate Teilzeitinvestieren.

Der große Crash, auf den ich jetzt schon seit vielen Jahren warte, schien „dank“ Corona dieses Jahr tatsächlich zu passieren. Im März rauschten die Börsen weltweit in den Keller. Ich war allerdings skeptisch, ob das schon alles gewesen sein kann, und hab leider nur sehr begrenzt zugekauft.  Mittlerweile sind wir schon wieder bei Allzeithochs in den USA und im DAX (bei letzterem allerdings nur dank der enhaltenen Dividenden). Ich trau dem Braten immer noch nicht, habe aber zumindest meinen ETF-Sparplan das Jahr über brav weiterlaufen lassen.

Aktien

An Einzelaktien habe ich dieses Jahr genau einen Kauf getätigt, und zwar exakt dieselbe Aktie wie im letzten Jahr: Walgreens Boots Alliance, ein Dividendenaristokrat, der in den letzten Jahren arg unter die Räder gekommen ist. Besonders glücklich war das nicht, vom vermeintlich günstigen Nachkaufkurs von 34,40 Euro ist die Aktie aktuell nochmal fünf Prozent gefallen, und das bei mittlerweile wieder Rekordständen im S&P 500. Zumindest steigt die Dividende weiter langsam an und wird in schöner Regelmäßigkeit jedes Quartal überwiesen. Aber mit Apple, Tesla und Co. wäre ich dieses Jahr eindeutig glücklicher geworden.

Beste Aktie 2020

Amazon und Netflix besitze ich nicht, aber einen Corona-Profiteur habe ich im Depot: Deutsche Post AG ist dieses Jahr knapp 20 Prozent gestiegen. Da ich die Aktie schon lange im Depot habe, liege ich insgesamt fast 200 Prozent im Plus, die regelmäßig ausgeschütteten Dividenden nicht mit eingerechnet. Hier hat sich Buy and Hold mal ausgezahlt.

Schlechteste Aktie 2020

Lufthansa habe ich durch mein Stop-Loss Experiment zum Glück vor der Corona-Panik verkauft. Daher war die schlechteste Aktie 2020 interessanterweise das Unternehmen, das 2019 noch am besten performt hatte: Xerox Corp, eine Depotleiche aus Dot-Com Zeiten. 2019 war Xerox 80 Prozent in die Höhe geschossen, dieses Jahr ging es dann im Corona-Crash über 60 Prozent südwärts, mittlerweile hat sich Xerox wieder etwas berappelt, liegt aber immer noch auf Jahresbasis über 40 Prozent im Minus. Warum das auf und ab, kann ich nicht sagen, ich hab die Aktie nur noch aus Folklore im Depot. Vermutlich braucht man seit Corona weniger Drucker.

Indexfonds

2020 bin ich bei meinem Brot-und-Butter ETF auf den Stoxx Europe 600 vom Anbieter iShares auf Vanguard umgestiegen. Diesen ETF habe ich durchgängig per Sparplan bespart und im Januar die Rate sogar etwas erhöht.

Im Crash-März habe ich eine größere Position in Vanguards Asien-ETF  gesteckt. Das war ganz schlau und hat Stand heute gut zwölf Prozent Plus gebracht, exklusive Dividendenzahlung. Vom US Markt habe ich mich weiterhin ferngehalten, weil ich das Bewertungsniveau dort nach wie vor für absolut übertrieben halte, aber das sage ich schon seit Jahren, und habe damit leider viele sehr gute Börsenjahre verschenkt. Aber wer weiss was 2021 passiert, abgerechnet wird am Schluss.

Zu den Dividendenrenditen der Indexfonds wird es Anfang Januar wie üblich hier noch einen detaillierten Jahresendauswertung geben.

Festgeld und Tagesgeld

Zinsen gibt es praktisch nicht mehr, Anbieter wie Moneyou, die sich in der Vergangenheit auf Tagesgeld & Co. spezialisiert hatten, streichen ihr Angebot komplett.

Mit der akf Bank habe ich dieses Jahr noch einen Festgeldanbieter aufgetrieben, der bei deutscher Einlagensicherung zumindest 0,75 Prozent auf zwei Jahre bezahlt hat, mittlerweile sind die Konditionen hier auch weiter nach unten gegangen. Reich wird man damit nicht, selbst die Inflation gleicht das kaum aus. Aber besser als null Prozent oder gar Minuszinsen, wie sie jetzt sogar die Ing Diba einführen will.

Gesamtperformance

Mein Net Worth ist 2020 um knapp zehn Prozent gestiegen. Nicht ganz so stark wie 2019, aber bei Zinsen am Nullpunkt und zwischenzeitlichem Minicrash an den Börsen immer noch ganz ok. Wobei hier nicht nur Kurssteigerungen, Zinsen und Dividenden eingeflossen sind, sondern auch zusätzlich angespartes Geld, von dem aufgrund einer Sonderzahlung dieses Jahr etwas mehr übrig war. Der Aktienanteil liegt bei 36 Prozent, zwei Prozent höher als noch 2019.

Blog

Immerhin acht Artikel habe ich dieses Jahr geschrieben, diesen nicht eingerechnet. Eine fulminante Steigerung von 100 Prozent im Vergleich zu 2019, aber ehrlich gesagt deutlich weniger als ich mir für dieses Jahr vorgenommen hatte.

Ganz gut hat sich mein Twitter-Kanal entwickelt: Mit über 1.000 Followern gelte ich da jetzt offiziell als Micro-Influenzer, und kann da demnächst vermutlich lukrativ Heizdecken und Proteinshakes bewerben.

Um mir DSGVO-technisch keinen Stress zu machen, habe ich Cookies und Tracking hier im Blog komplett rausgeschmissen. Da ich keine Werbung schalte brauche ich den Analytics-Kram auch nicht, allerdings habe ich dadurch auch keine Rückmeldung mehr darüber, wieviele Leute hier eigentlich mitlesen. Umso netter, wenn ab und zu Feedback in Form von Kommentaren zurückkommt, vielen Dank dafür.

Allen Lesern vielen Dank für die Aufmerksamkeit, einen guten Rutsch ins neue Jahr, und für 2021 weniger Corona, weniger Trump und dafür mehr Zinsen und Dividenden!